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Eurasierzüchter stellen ihre Zuchthunde und Zuchtstätten vor

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Wieviel Auslauf braucht
ein Eurasier?

Wieviel Auslauf braucht ein erwachsener Eurasier?
1. Gibt es Eurasier, die keinen Auslauf brauchen?
Nein, alle Hunde brauchen Auslauf, denn der Hund ist ein Lauftier. Sie sind für schnelle Verfolgungsjagden und lange Erkundungsausflüge gerüstet.
2. Reicht die Bewegung in einem großen Garten?
Nein. Auch wenn die Größe des Gartens kurze Sprints erlaubt, braucht der Eurasier seinen täglichen Spaziergang in die interessante Welt „da draußen“, sonst wird er einsam.
3. Ist freies Laufen ohne Leine unerlässlich?
Ja, denn nur ein frei laufender Hund kann seine Umwelt erkunden und seine artgerechten Bewegungsabläufe wie traben, laufen, rennen ausleben. Aber leider ist dies in unserer zivilisierten Umwelt nicht immer möglich. Eine lange Leine kann hier etwas Abhilfe schaffen, aber brav bei „Fuß gehen“ ist keine artgerechte Bewegung für ein Lauftier, das viel im Trab läuft.
4. Wie oft am Tag ist „Gassi Gehen“ nötig?
Drei Bewegungsintervalle sollten es sein. Auch wenn es draußen ungemütlich ist und man keine Lust hat, sollte die Gesamtheit der Bewegung zwei Stunden nicht unterschreiten.
5. Schadet tägliche Bewegung neben dem Fahrrad?
Neben dem Fahrrad einher laufen macht den meisten Eurasiern Freude. Die Geschwindigkeit muss auf unseren Eurasier abgestimmt sein, meist läuft er locker im Trab, was er an der Leine nicht kann. Oft ist dies auch die einzige Art, um einem bewegungsfreudigen Eurasier den Auslauf zu bieten, den er braucht.
6. Kann man den Eurasier auch überanstrengen?
Zu jeder sportlichen Leistung gehört auch ein ausgewachsener gesunder Körper, viel Übung und die richtige Motivation. Von jungen und alten Hunden, Hunden mit vollem Magen und Hunden, die nicht trainieren, sollte man keine sportlichen Leistungen verlangen.
7. Soll der Eurasier an heißen Tagen kürzer treten?
Ja, Hunde können nur über die Zunge schwitzen um sich Abkühlung zu verschaffen. Sie sind an Hitze viel weniger anpassungsfähig als an Kälte. Am besten nutzt man die kühlen Morgen- und Abendstunden für den Spaziergang.
8. Muss jeder Hund täglich toben?
Diese Frage ist beim Eurasier schon etwas schwieriger zu beantworten. Junge Hunde benötigen Tobezeit. Der erwachsene Eurasier tobt nicht jeden Tag, auch wenn er Gelegenheit dazu hätte.
9. Sollte man die Spaziergang-Routen öfter ändern?
Spazieren gehen ist für Hunde wie „Zeitung lesen“. Aber Hunde lesen nicht nur, sie schreiben auch tägliche „Leserbriefe“. Sie interessieren sich auch für die „Antworten“ die sie bekommen. Es ist also nicht nötig, die Route täglich zu ändern. Aber gelegentliche Abwechslung ist willkommen.
10. Sollte jeder Eurasier schwimmen?
Jeder Eurasier kann von Natur aus schwimmen, er muss es nicht lernen. Aber nicht jeder Eurasier mag Wasser. Einen wasserscheuen Hund ins ungeliebte Nass zu treiben, ist Tierquälerei.
11. Wo sollte man mit seinem Hund spazieren gehen?
Überall dort, wo er die Möglichkeit zum Freilauf hat, in Ruhe seine Umwelt erkunden kann und/oder seine Kumpels trifft. Vermeiden sollte man ständige Reizüberflutung wie laute Innenstädte und hastige Menschen.
12. Darf ein Eurasier mit vollem Magen spazieren gehen?
Es gibt ein altes Sprichwort: nach dem Essen sollst du ruh’n oder 1000 Schritte tun. Richtig ist sicherlich, dass die Hunde mit vollem Magen nicht toben oder schwimmen sollen. Ein ruhiger Spaziergang jedoch kann nicht schaden.
13. Wann braucht ein Eurasier Bewegungsschonung?
Viele wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema ED/HD haben gezeigt, dass bei genetisch schlecht veranlagten Hunden durch strikte Bewegungseinschränkung in Kombination mit entsprechender Fütterung die Entwicklung von Gelenksproblemen stark reduziert werden kann. Schwere HD ist aber beim Eurasier kaum noch zu finden.

Bewegung im Spiel

 

Zur Beachtung:


Bei heißem Wetter sucht jeder Hund freiwillig einen Schattenplatz auf.  Meiden Sie pralle Sonne und suchen stattdessen kühle Wälder auf. Spaziergänge auf heißem Asphalt sind zu vermeiden, da die Ballen geschädigt werden.

Hündinnen haben vor der Läufigkeit einen größeren Bewegungsdrang als nach der Läufigkeit.

 

Auslauf- und Bewegungsbedürfniss des Eurasiers

 

Wieviel Bewegung braucht ein Welpe und Junghund?

Bewegung als Grundbedürfnis

Pamina klettert gerneAls ich anfing zu diesem Thema ausgiebig zu recherchieren, habe ich so vielfältige Meinungen gelesen, dass es wirklich schwer ist, allgemein verbindliche Tipps zu geben. Da gibt es die Aussagen wie, ein Welpe dürfe 5 Minuten pro Lebensmonat spazieren gehen, also mit drei Monaten 15 Minuten Ausgang, wieder andere Autoren empfehlen viele kleine Spaziergänge, nur ja keine langen Strecken mit dem Welpen zu bewältigen, frühestens mit sechs Monaten alle paar Tage einen Ausflug von einer Stunde zu unternehmen,  usw. Jeder Hundetrainer und Züchter hat seine eigene Meinung. Forschungsergebnisse gibt es darüber nicht. Das richtige Maß an Bewegung zu finden, stellt für viele Welpenbesitzer offenbar ein großes Problem dar.

Greifen wir also auf unsere eigenen Erfahrungen mit unseren Welpen zurück.

highspeedDer Hund ist ein Lauftier, auch der Eurasier!!

Die Eurasierwelpen entwickeln ab der fünften Lebenswoche Rennspiele. Da geht es in wilder Hatz über die Spielwiese, kreuz und quer, um nach einer kurzen Verschnaufpause eine erneute Verfolgungsjagd zu beginnen. Der Züchter kann diese Aktions- und Rennspiele über mehrere Minuten verfolgen ohne den Welpen Überbeanspruchung oder gar Erschöpfung anzumerken. Also können wir die Fünfminutenempfehlung aufgrund unserer Züchtererfahrung getrost in die Mottenkiste packen.

Jeder Züchter sollte seine kleinen Welpen auf die Umwelt prägen und die meisten Züchter gehen in der achten Woche mit den Welpen durch Wald und Feld spazieren, meist 20 – 30 Minuten, wobei sich die Welpen frei bewegen dürfen und das Tempo selbst bestimmen, unterbrochen von etlichen Schnuffelpausen. Den Welpen schadet dieser Ausflug nicht, denn es kommt auf die Bewegungsform an. Solange die Bewegung nicht erzwungen wird oder eine Überbeanspruchung darstellt, hat der Welpe keine Nachteile.

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Bewegung 3. und 4. Monat

Freispiel

RutschbahnJunge Hunde wollen sehr viel spielen, Toben muss sein, am besten mit anderen Welpen. Ausgewachsene Hunde können den kleinen Hund leicht überfordern. Wenn der Welpe von sich aus ein Spiel beendet, sollten Sie ihn nicht weiter animieren, denn er würde sich über seine Belastungsgrenze hinaus anstrengen. Der Welpe merkt, wann er genug hat. Wenn er anfängt, sich hinzusetzen, ist es Zeit für eine Pause. Sie können in Welpenspielstunden oder bei Welpentagen sehr gut beobachten, dass sich die Hundekinder immer wieder hinsetzen, kurz verschnaufen um sich zu erholen und sich wieder dem Spiel widmen. Dabei gibt es recht unterschiedliche Spiele, kleine Kontaktspiele oder Rangeleien an einer Stelle oder weitläufige Rennspiele. Diese Bewegungsformen sind artgerecht und sind bei Wölfen und Hunden gleichermaßen zu beobachten. Mit drei Monaten können diese Spielphasen bis zu 20 – 30 Minuten dauern und sich mit vier Monaten verlängern.

Spaziergänge

Hier müssen wir unterscheiden zwischen Spaziergängen an der Leine und die freie Bewegung ohne Leine.

Ohne Leine

@ copyright B.KuzceraBeobachtet man seinen 3- bis 4 Monate alten Welpen bei einem Spaziergang ohne Leine in Wald und Feld, stellt man fest, dass er neugierig Kontakt zu seiner Umwelt aufnimmt. Er schnüffelt hier und da, läuft vor und zurück, kommt seinem Betreuer hinter her gerannt, trabt, galoppiert, trödelt, um seine Schnauze wieder minutenlang in einem Mauseloch oder Grasbüschel zu versenken. Zur Abwechslung wird auch versucht, ein herabflatterndes Blatt mit Sprüngen zu erhaschen oder am Horizont taucht ein Hundekumpel auf und die wilde Toberei beginnt.

Der Welpe sollte die selbst gewünschten Rennphasen voll ausleben können und sie werden überrascht sein, wie leichtfüßig ihr kleines Powerpaket Sie abhängt. Während des Spazierganges legt der junge Hund mühelos weitere Strecken zurück. Die Bewegungsformen sind für den Welpen recht abwechslungsreich. Für den Menschen sind es kleine Steh-/Gehspaziergänge,die bis zu 60 Minuten dauern können, ohne dass der Welpe überfordert ist.

- nach oben -Mit Leine

An der Leine gehenAnders sieht es hingegen bei Spaziergängen an der Leine aus. Der Aktionsradius des Welpen ist begrenzt. Er hat keine Gelegenheit, unterschiedliche Bewegungsformen zu erproben, sondern ist auf die Beweglichkeit seines Menschen angewiesen. Er soll sich auf die Geschwindigkeit seines Menschen konzentrieren und lernt dabei meist das Ziehen an der Leine, weil seine Neugierde ihn hier- und dorthin treibt und der Mensch ihm mit der Leine bereitwillig folgt. Dies ist eine völlig unnatürliche Bewegungsform und sollte dem Welpen nicht länger als 30 Minuten zugemutet werden. Es ist völlig verkehrt, einen Welpen ständig zurück zu halten und ihn nur einmal in der Woche in die Welpenspielstunde zu bringen. Der kleine Hund wird hier plötzlich gefordert und damit überbelastet. Führt man seinen Welpen nur an der Leine spazieren, fehlen ihm die natürlichen Bewegungsformen, die er aber für ein gesundes Heranwachsen der Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder braucht.

Was ist bei Welpen und Junghunden zu beachten?

Eurasier im SpielDer junge Hund braucht mehrere Bewegungssequenzen an einem Tag. Der Tagesablauf besteht aus Bewegungsintervallen gefolgt jeweils von längeren Schlaf- und Ruhepausen. Nach einer Stunde Bewegung sollte eine Ruhepause von 2 – 3 Stunden folgen. Wichtig ist, dass der Welpe nicht übergewichtig ist. Zu dick ist ein Hund bereits dann, wenn man beim Streichen über seine Rippenpartie drücken muss, um die Rippen zu fühlen. Babyspeck ist für Welpen gefährlich, weil die Gelenke überfordert und so geschädigt werden. Orientieren Sie sich an der Gewichtstabelle unter dem Menüpunkt Gewichtsentwicklung. Viele Welpen werden mit hoch kalorischem, d.h. sehr energiereichem Futter ernährt und geraten daher in einen Energieüberschuss und Bewegungsdrang, was ebenfalls zu einer Überbelastung der Gelenke führen kann.

Der Welpe sollte keinesfalls zu Höchstleistungen gelockt oder angetrieben werden. Auf der Treppe sollte sich der Hund – insbesondere abwärts – langsam bewegen, weil diese Form der Bewegung sehr unnatürlich und einseitig ist und die Vorderläufe sehr stark belastet. Die meisten Welpen werden noch ins Auto gehoben, weil die Sprunghöhe zu groß ist. Gelegentlich kleine spielerische Sprünge auf weichem Untergrund dagegen trainieren die Gelenke und die Geschicklichkeit des Welpen.

Ab 5. Monat

Quibou mit Freund am StrandDer Junghund hat einen starken Bewegungsdrang, deshalb ist es wichtig, ihn täglich mehrmals zu bewegen und ihn seine natürlichen Bewegungsformen ausleben zu lassen. Wenn Sie die ersten Monate genutzt haben, um ihren Welpen zu erziehen und ihm das Kommando „Hier“ beigebracht haben, dürften Sie jetzt keine Probleme haben, ihren Hund fernab von Verkehr und Gefahr frei laufen zu lassen. Der Jagdtrieb ist in diesem Alter noch nicht ausgeprägt. Dafür ist der Meutetrieb, also die Angst, den Anschluss an seinen Betreuer zu verlieren, sehr groß. Es ist die Zeit, wo er seinem Bewegungsdrang mit Vor- und Zurücklaufen nachgehen kann, ohne dass wir befürchten müssen, dass er auf Nimmer Wiedersehen im Unterholz verschwindet.

Es kommt nicht auf die Dauer des Spazierganges an, sondern auf die Art des Spazierganges. Eine halbe Stunde Ausflug auf unterschiedlichen Wegen, höchst abwechslungsreich mit vielen verschiedenen Laufintervallen angereichert, ist wesentlich vielseitiger und befriedigender als ein/zwei Stunden mehr oder weniger „geordnet“ dahintrottender Gang. Es ist auch ein Unterschied, ob Sie mit Ihrem Vierbeiner an der Leine auf hartem Untergrund wie Asphalt einher marschieren, was zur Überbelastung der Gelenke führt, oder mit Ihrem Hund mit selbst bestimmter Geschwindigkeit auf weichem Untergrund einen Ausflug unternehmen.

Eurasier Monty - action im WasserDie besten Spaziergänge sind die, wo ein Hund noch in dem ihm angeborenen Zick-Zack-Trab und in Ruhe seine Umwelt erkunden kann. Vergessen Sie aber über die schönen Wald- und Flurspaziergänge nicht das Trainingsprogramm auf Umweltprägung wie Stadtausflüge etc (siehe Menüpunkt intensive Lernphase 3. + 4. Monat), weil dies für einen lebenstüchtigen Hund in unserer heutigen Zeit zwingend erforderlich ist.

Unser kräftig bewegter Junghund kann jetzt auch selber ins Auto springen und darf Treppen langsam laufen. Wenn Sie Ihren normalgewichtigen Junghund jetzt mit Bewegung verwöhnen, werden seine Sehnen, Bänder und Gelenke unter natürlicher Belastung stabil heran wachsen, Herz und Kreislauf werden leistungsstark, sodass Sie viele Jahre einen lebensfrohen, sportlichen, ausdauernden Eurasier haben. Jeder Spaziergang an der frischen Luft wirkt wie eine Sauerstoffdusche - auch für Sie.

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8.-10. Monat

am Fahrrad laufenDie meisten Hunde erreichen mit 10 Monaten ihr Endgewicht. Der Jagdinstinkt ist erwacht, auch bei einigen Eurasiern, sodass sich der Freilauf häufig etwas schwieriger gestaltet, insbesondere auf dem Land, wo es noch viel Niederwild gibt. Ein davon hoppelnder Hase ist für manch einen Eurasier eine Herausforderung.

Hier ist das Fahrradfahren eine gute Möglichkeit dem Hund die Bewegung zu verschaffen, die er für ein gesundes Hundeleben braucht. Für ein ausdauerndes Radtraining sollte der Hund mindestens 12 Monate alt sein. Aber bevor Sie Ihren Eurasier zum Fahrrad-Begleithund trainieren, lassen Sie ihn zuvor auf Hüftgelenksdysplasie röntgen, denn nur gesunde Hunde sollten am Fahrrad laufen dürfen.

Ein kleiner Erfahrungsbericht

Yaiza von KarsroyMit 10 Wochen ging Yaiza in die Welpenschule, pro Woche eine Stunde abends, die überwiegend  zum Spielen der Welpen untereinander genutzt wurde.

Man konnte es bei allen Welpen beobachten: wenn sie erschöpft waren, haben sie sich für eine kurze Zeit flach an die Erde gelegt, erholt und schon ging das Spiel weiter - also nicht im 5-Minuten-Takt wie manche Autoren empfehlen!

Zwischendurch wurden die ersten kleinen Unterordnungsübungen eingebaut - aber sparsam, Spielen war vorrangig. Der eigentliche Grundkurs begann mit 3 Monaten und da hatte es sich in unserer Familie so eingependelt, dass Yaiza vormittags ca. 3/4 bis 1 Stunde im Hundeauslaufgebiet ohne Leine spazieren geführt wurde und am Nachmittag noch einmal die gleiche Zeit. Mit 6 Monaten haben wir die 'bewegte Zeit' auf morgens 1 Stunde und nachmittags 1 - 1 1/2 Stunden gesteigert.

Außerdem wurde darüber hinaus fast täglich mit der etwas älteren Nachbarhündin getobt. Und toben ist für Yaiza im Moment wirklich noch das Grösste. Die Gehorsamsübungen machen wir meistens im Garten, da sind keine neuen Gerüche und die Hündin ist nicht abgelenkt. Wenn sie in einer größeren Gruppe mit ca. 5 - 8 Hunden tobt, kann man beobachten, dass sich alle Hunde zwischenzeitlich kurz mal hinlegen, nach Luft schnappen und dann wieder voll mit Spiel beschäftigt sind.

- nach oben -Haben wir Yaiza überbeansprucht? Keine Sorge, der Hund hat einwandfreie Hüften, HD-A1, PL-0, und ist ein kerngesunder Hund.