Eurasier Züchter Portal

Eurasierzüchter stellen ihre Zuchthunde und Zuchtstätten vor

B-Leila vom Schwingengrund

Leila - 11 Jahre alt

Eurasier Egor von der Wolfsangel

Egor - 11 Jahre alt

 

Lebenserwartung der Eurasier

Der Eurasier ist eine für seine Größe recht langlebige Rasse, die durchschnittliche Lebenserwartung wird mit 11 – 14 Jahren angegeben. (Quelle: Eurasier-heute)

Eine andere Autorin kommt anhand einer Untersuchung an 777 Eurasiern zu dem Schluß, dass bis zum Alter von 9 Jahren die jährliche Sterblichkeit bei 1 - 5 % liegt und danach erst deutlich zunimmt. Die Hälfte aller Rüden und Hündinnen wird 11,5 Jahre alt und immerhin 5 % werden
älter als 15 Jahre.
(Eurasier-Post 1/2002)

Junge Eurasier sterben meist infolge von Verkehrsunfällen oder werden Opfer von Giftködern. Krebs ist wie beim Menschen inzwischen die häufigste Todesursache bei unseren Hunden,
gefolgt von Herz/Kreislauf-erkrankungen, Erkrankung der Harnorgane und des Verdauungstraktes.
(Eurasier-heute)

Im Feld der mittelgroßen Hunde hat der Eurasier eine recht hohe Lebenserwartung.

Der alte Hund

Es schleicht sich ein, das Alter

Abhängig von Rasse, Größe, genetischen Dispositionen, Ernährung und Umwelteinflüssen, schleicht sich das Altern anfänglich meist unbemerkt ein. Sehr kleine Hunderassen haben eine höhere Lebenserwartung als sehr grosse und schwere Rassen, unterschiedlich beginnt daher auch die Zeit des Alterns und der Altersbeschwerden. Bei sehr kleinen Hunderassen im Schnitt mit 10 Jahren, bei mittelgrossen Hunden ab ca. 8 Jahren, und die sehr grossen Hunde beginnen schon mit ca. 6 Jahren alt zu werden.

Was kann sich verändern?

Inouk von der kleinen Blaike
Inouk - 11 Jahre alt

Sehkraft und Hörvermögen nehmen ab. Die Knochendichte verringert sich, die Knochenmasse nimmt ab. Das Verhältnis von Fett und Körperwasser ändert sich, der Wassergehalt verringert sich um ca. 10%. Muskel- und Zellmasse werden abgebaut. Die Sauerstoffaufnahme verringert sich um bis zu 40%. Das Immunsystem arbeitet eingeschränkter, Heilungsprozesse nach Verletzungen oder Krankheiten dauern länger. Bauchspeicheldrüse und Leber arbeiten nicht mehr auf Hochtouren was die Verdauungsfunktion beeinflusst, evtl. auch beeinträchtigt. Die Elastizität der Blutgefäße verringert sich, Ablagerungen führen zu verminderter Durchblutung wodurch die Herzleistungsfähigkeit eingeschränkt wird, Bluthochdruck kann sich einstellen. Die Zähne zeigen Abnutzungserscheinungen, die Entmineralisierung der Knochen zeigt sich auch am Kiefer und kann zu Zahnverlust führen. Das Fell kann sich in Dichte, Struktur und Beschaffenheit verändern, die Haut empfindlicher werden. Ältere Hunde können auch inkontinent werden, und sie sind ebenso wenig wie der Mensch vor Demenz geschützt, auch Hunde können senil und/oder altersstarrsinnig werden. Die Toleranzgrenze ist oftmals herabgesetzt. Wo früher das Spiel mit Welpen und Junghunden genossen wurde, wird es dem alten Hund möglicherweise zu viel und er will lieber seine Ruhe haben.

Die Anzeichen dieser Alterungsprozesse stellen sich schleichend ein. Um das Schnütchen herum fallen uns erste graue Haare auf, das aufstehen oder hinlegen kann ein wenig länger dauern weil erste Abnutzungserscheinungen zu schmerzen beginnen, vielleicht neigt der ein oder andere Hund dazu etwas an Gewicht zuzulegen, die Ruhephasen werden länger, die Agilität nimmt evtl. ab, vielleicht lässt das Interesse am Spiel mit jungen Hunden nach. Man kann nicht generell sagen, so ist es und so kommt es, denn wie beim Menschen, sind auch bei Hunden die Altersanzeichen- und Beschwerden unterschiedlich.

Aufhalten lässt sich das Altern nicht, Veränderungen können wir weder am Skelettsystem noch an den Organen verhindern, aber wir können versuchen sie hinaus zu zögern und unseren Hunden das Altern so angenehm wie nur irgend möglich machen, ihre Zipperlein und Wehchen mildern und dafür Sorge tragen, dass sie auch im Alter Freude am Leben haben.

Wir sollten achtsam sein, so dass wir die auch die ersten kleinen Anzeichen schon sehen um uns darauf einstellen zu können, denn so manch einem Hund sieht man auch mit 12 Jahren noch nichts vom Alter an, so manch einer ist mit 13 noch vollkommen fit und verspielt wie ein Junghund. Das lässt uns jedoch auch häufig das tatsächliche Alter unserer junggebliebenen Alten übersehen und so manch ein Hundehalter erkennt das wahre Alter erst, nachdem eine Krankheit ihn überdeutlich darauf aufmerksam macht.

Djollin von der kleinen Blaike
Djollin als junge Hündin und im Alter mit stolzen 15 Jahren

- nach oben -Was können wir tun?

Beim Tierarzt sollten wir in gesunden und jüngeren Jahren ein großes Blutbild erstellen lassen damit wir später Vergleichs- und Referenzwerte haben. Bekam der Hund zuvor eine Mahlzeit täglich, ist es empfehlenswert auf 2 oder 3 Mahlzeiten umzustellen, was die Arbeit für das Verdauungssystem erleichtert. Die Ernährung sollte Alters- und bedarfsentsprechend sein. Bei weniger Bewegung also weniger Fett und Kalorien, die Eiweissquellen insgesamt hochwertiger und leichter verdaulich. Der Bedarf an Spurenelementen und Mineralsstoffen verändert sich, dem sollte Rechnung getragen werden.

Dankbar nehmen Hunde, die Beschwerden an den Gelenken, Knochen oder Bandscheiben haben, eine weiche und wärmende Unterlage an. Ein Vetbed (oder eine vergleichbare Unterlage) gibt die Körperwärme zurück, nimmt Feuchtigkeit auf und leitet sie nach unten weg, so dass selbst ein nasser Hund absolut trocken liegt. Nässe und Feuchtigkeit sind Gift für alternde Knochen und Gelenke und wir sollten darauf achten, unseren Hund nach einem Spaziergang im Regen sehr gut abzutrocknen. Wenn die Leistungsfähigkeit nachlässt, der Bewegungsdrang sich vermindert aber das Schlaf- und Ruhebedürfnis sich erhöht sollten wir dem Rechnung tragen. Den Hund auch mal vor den spielwütigen Kindern schützen und ihm Ruhezonen schaffen.

Geben Sie Ihrem älteren Hund zu festen Zeiten seine Mahlzeiten und achten Sie bei Spaziergängen auf Regelmäßigkeit. Nicht am Wochenende eine 4-stündige Tour und unter der Woche nur ein kleiner Gang durch die Wiesen, das würde die Muskulatur am Wochenende überfordern, aber unter der Woche unterfordern. Auch wenn ein alter Hund mehr Ruhe fordert, mehr schläft, weniger agil ist, lassen sie ihn nicht unter dem Tisch vor sich hin dümpeln sondern beschäftigen Sie sich mit ihm. Auch er hat noch viel Spaß an neuen Spielen, neuen Herausforderungen mit Kopfarbeit, auch er hat noch Freude wenn Sie neue Wege mit ihm gehen, er fremde Spuren und Gerüche erschnuppern darf.

Für Einander da sein

So aufregend die Welpenzeit auch ist, so herrlich die Junghundezeit und so erfüllend die Zeit mit dem gereiften Hund - einen alt gewordenen Hund um sich zu haben kann eine wunderbare und unvergleichlich schöne Zeit sein. Erziehung und Ausbildung tragen schon jahrelang ihre Früchte, Grenzen austesten und den eigenen Kopf durchsetzen wollen ist längst nicht mehr nötig, man ist zum richtigen Team zusammengewachsen. Keine

Junghundallüren mehr, an hündischen Staatsfeinden geht man erhobenen Hauptes lässig vorbei. Katzen oder Eichhörnchen jagen hat längst seinen Reiz und Sinn verloren, Hund begnügt sich damit ihnen zuzusehen. Unser Hund ruht in sich - eine innerliche Ruhe, die entstanden und gewachsen ist in der Sicherheit und Vertrautheit zwischen Vier- und Zweibeiner. Sicher, viele von uns sind auch schon in jungen Jahren ein hervorragendes Team, aber wenn der Hund 12 oder 14 Jahre alt ist, dann ist das doch noch mal ein Stück anders. Der Hund verliert seine Sehfähigkeit? Macht nichts solange wir noch sehen können. Meist macht erst der Mensch ein Problem daraus, der Hund nimmt es hin. Er kennt jedes Fleckchen im Haus, draussen verlässt er sich auf seinen Menschen. Der Hund verliert sein Gehör? Macht auch nichts, solange er sehen kann benutzen wir Handzeichen und Berührungen. Aber man versteht sich auch ohne Worte und sichtbare Zeichen, weil man sich gegenseitig in- und auswendig kennt. Seinen hervorragenden Geruchssinn behält der Hund meist ein Leben lang. Zwar nimmt auch die Riechleistung etwas ab, doch sie ist immer noch besonders hoch und täglich ist es interessant für den Seniorhund die Gerüche und Düfte draussen zu erschnuppern, die "Zeitung zu lesen".

Stimmungen kann unser Hund auch ohne Augen und Ohren erspüren, alle täglichen Abläufe kennt er in- und auswendig. Einige Hunde werden im Alter anhänglicher, liebesbedürftiger, wollen evtl. nicht mehr so lange allein sein.

Sie lieben und brauchen uns, sie geben uns Alles, wirklich Alles ohne wenn und aber - bis zum allerletzten Tag...- nach oben -