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Hundetreffen

Regelmäßige Wurmkuren

Zur Abwehr innerer Parasiten (Haken- und Spulwürmer) werden die Welpen bereits beim Züchter behandelt. Die weitere Behandlung erfolgt dann in der 12. Lebens­woche.

Wurmkur

Da eine Wurmkur immer auch einen Eingriff in die lebens­notwendige Darmflora bedeutet, sollte sie im Verlauf des weiteren Hundelebens nicht „blind“, sondern nur im Bedarfsfall durchgeführt werden. Hierzu sollte ein bis zwei mal jährlich eine Kot­unter­suchung beim Tierarzt erfolgen, um dann über die Notwendigkeit der Entwurmung zu entscheiden.

Welpen mit Impfschutz
Welpen mit Impfschutz

schnuppern am Hundekot
Würmer und Krankheiten können durch beschnüffeln von Hundekot übertragen werden.

Gefährliche Pfützen
Trinken aus kontaminierten Pfützen oder Wasserlachen kann gefährlich werden.

Erläuterungen zu den einzelnen Krankheiten, der umstrittenen Borrelioseimpfung und Impfschäden finden Sie unten auf unserer Seite

Warum impfen?

Die ursprüngliche Idee des Impfens ist das Einbringen der Krankheit in den Körper in abgeschwächter Form, damit sich das Immunsystem damit auseinandersetzt. Wenn dann der Hund mit der Krankheit in Berührung kommt, erkennt das Immunsystem den Erreger und kann ihn eliminieren. Die Impfung schützt nicht nur den geimpften Hund, sondern eine hohe Impfdichte verhütet auch die Seuchenausbreitung und im besten Fall werden Seuchen ausgerottet.

Nach Gefährdungspotential werden für Deutschland Impfungen für folgende Krankheiten vorgeschlagen: Tollwut, Staupe, HCC, Parvovirose und Leptospirose. Impfungen gegen Zwingerhusten und Borreliose gehören nicht zur Grundimmunisierung. Ehe Sie ihr Tier dagegen impfen lassen, informieren Sie sich erst.

 

Eine Grundimmunisierung der Hunde gegen diese Krankheiten ist nach heutigem Wissensstand unabdingbar, es gibt hierzu keine Alternative.

Impfempfehlungen des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte - Stand 2019:

Gegen diese Infektionen (Staupe, HCC = ansteckende Leberentzündung, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut) sollten Sie Ihren Welpen durch eine
Grundimmunisierung auf jeden Fall schützen:

Alter des Hundes: Infektionen:
 8 Lebenswochen Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose
12 Lebenswochen Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
16 Lebenswochen Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
15 Lebensmonate Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

 

Wiederholungsimpfungen nach Grundimmunisierung:

Tollwut: Es gelten in Deutschland die in der Packungsbeilage der Impfstoffe genannten Wiederholungsimpftermine.
Staupe, HCC, Parvovirose Wiederholungsimpfungen im Dreijahresrhytmus sind ausreichend.
Leptospirose: Jährliche Wiederholungsimpfungen werden empfohlen.

Für das Ausland gelten teilweise andere Regeln, deshalb bitte rechtzeitig vor Reisebeginn Erkundigungen beim Tierarzt einziehen.

 

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Erläuterung der einzelnen Krankheiten:

Staupe ist die häufigste und bekannteste Hundeinfektionskrankheit, die durch einen Virus übertragen wird und insbesondere Jungtiere befällt. Manifeste Spontanerkrankungen sind vorwiegend im Alter von 3 – 6 Monaten (Zahnwechsel) bei geschwächten, gestressten, ungeimpften oder gelegentlich alten Hunden mit nachlassender Immunität zu erwarten. Die Viren werden von infizierten Tieren mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden und werden durch den direkten Kontakt auf andere Hunde übertragen. 3 – 6 Tage nach Ansteckung bricht die Krankheit aus. Die Staupe ist besonders tückisch, weil sie wellenförmig verläuft, nach Phasen scheinbarer Besserung zeigt sich die Krankheit wieder.

Symptome: Erkältungssymptome wie gerötete Augen, laufende Nase, Mattigkeit, Unlust, Appetitlosigkeit, Fieber, Durchfall, Lichtscheuheit, Pustelbildung mit Hautrötung an Unterbauch, Schenkel und Ohrinnenflächen.

Die Staupe kann verschiedene Organe befallen:

  • Lungenstaupe: Husten, Atembeschwerden, Nasenausfluss, Lungenentzündung.
  • Darmstaupe: starkes Erbrechen, wässriger bis blutiger Durchfall.
  • Nervenstaupe: Das Staupevirus verursacht Schädigungen im Gehirn. Das zeigt sich durch Krämpfe, Lähmungen, epileptoide Anfälle, Zittern, Gleichgewichtsstörungen.

Wenn der Hund die Staupe überlebt, bleiben sehr häufig Folgeschäden zurück. Zahnschmelzdefekte bekannt als Staupegebiss und/oder rissige Zehenballen (Hard-Pad-Disease).

HCC = Hepatitis - ist eine ansteckende Virushepatitis, die nur auf Hunde übertragbar ist, nicht auf den Menschen. Das Virus ist lange ansteckend und somit auch indirekt übertragbar. Hunde, die die Krankheit überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.

Symptome: Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Augen- und Nasenausfluss (früher oft mit Staupe verwechselt) Depression, Erbrechen, manchmal Durchfall und Schmerzen im Bauchbereich. Als Leitsymptom gilt Berührungsempfindlichkeit in der Leberregion.

Die Leberschädigung verursacht in schweren Fällen Störungen in der Blutgerinnung, Hypoglykämie, gelegentlich auch Hornhauttrübungen und chronische Nierenschäden.

Bei Welpen kann es innerhalb von 2 – 5 Tagen nach der Ansteckung zu Todesfällen kommen.
Hunde, die überleben, zeigen verringerte Gewichtszunahme und häufig bleibt eine chronische Hepatitis zurück.

Parvovirose - Die Erreger der Parvovirose sind sehr langlebig und zäh, überstehen Hitze, Kälte, viele Umwelteinflüsse wie Desinfektionsmittel, UV-Strahlung und haben eine hohe Ansteckungsfähigkeit. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen. Parvoviren werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden und dieser stellt die Hauptinfektionsquelle dar. Aber auch durch gegenseitiges Belecken und Beschnuppern ist eine direkte Übertragung möglich. Mit einer indirekten Übertragung durch menschliche Kleidung und/oder Schuhe ist ebenfalls zu rechnen. Die Inkubationszeit (Zeitraum Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch) beträgt 3 – 7 Tage.

Die Parvovirose wird auch im Volksmund „Katzenseuche“ genannt, eine Ansteckung durch Katzen ist jedoch ausgeschlossen. Dagegen können Hunde durchaus als Ansteckungsquelle für Katzen infrage kommen. Der Virus ist zwar verwandt mit dem Erreger der Katzenseuche, jedoch nicht identisch.

Symptome: Fieber, Mattigkeit, Erbrechen, blutiger Durchfall.

Da fast alle Medikamente gegen den Virus unwirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung häufig zum tödlichen Verlauf, insbesondere bei jungen Hunden. Die Versorgung der erkrankten Tiere konzentriert sich auf Flüssigkeitssubstitution, damit die Hunde wegen des blutigen Durchfalls nicht austrocknen.
Hunde, die diese Erkrankung überleben, leiden häufig an dauerhaften Herzschäden.

Leptospirose wird durch Bakterium Leptospira interagens sensu lato verursacht. Die Erregerübertragung erfolgt entweder durch den direkten Kontakt mit Harn oder Blut von infizierten Tieren oder indirekt über Mäuse, Igel und Insekten. Eine wichtige Ansteckungsquelle sind insbesondere im Sommer Pfützen oder Brackwasser, die mit dem Erreger kontaminiert sind. Hunde, die daraus trinken, können sich auf diesem Wege anstecken. Inkubationszeit: 1 – 2 Wochen.

Symptome: schwer zu deutende Symptome wie Schwäche, Futterverweigerung, Erbrechen, Fieber, Atembeschwerden, vermehrter Durst, häufiger Harnabsatz. Bei manchen Hunden entwickelt sich eine Gelbsucht. Erkrankte Hunde erheben sich ungern, Schmerz bei Druck auf die Nierengegend.

Zur Diagnose sollten chronisch verlaufende Leber- und Nierenerkrankungen sowie Staupe, Parvovirose, Vergiftungen oder Arzneimittelempfindlichkeiten ausgeschlossen werden.

Das Überstehen der Krankheit kann chronische Nierenschäden hinterlassen.
Die Leptospirose ist in Deutschland selten und kommt in rattenverseuchten Gebieten vor. Die Leptospiren werden von Antibiotika erreicht.

Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier und ist nicht heilbar. Hauptinfektionsquelle sind Füchse (über 90%), aber auch Fledermäuse. Die Tollwutviren werden mit dem Speichel ausgeschieden, deshalb sind Bissverletzungen besonders gefährlich, weil das Virus über die Wunden in den Körper gelangt. Inkubationszeit: ca. 14 – 30 Tage, gelegentlich auch länger je nach Bissstelle, da die Viren an den Nervenbahnen zum Rückenmark und Gehirn wandern. Bei einem Biss am Kopf ist die Inkubationszeit kürzer als bei einem Biss an den Hinterextremitäten. Die Übertragung ist vor Ausbruch der Krankheit mit deutlichen Krankheitszeichen möglich.

Symptome: die Krankheit verläuft in Phasen. Zunächst treten Verhaltensänderungen auf (scheue Tiere werden zutraulich). Im weiteren Verlauf kommt es zu Erregungszuständen und Aggressivität. Kurz vor dem Tod treten Lähmungen auf, die Tiere können nicht mehr schlucken, sie speicheln. Der Sitz der Veränderungen, die das Tollwutvirus im Organismus hervorruft, ist das Gehirn.

Hatte Ihr Tier Kontakt zu einem tollwutverdächtigem Tier, suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. Für ungeimpfte Hunde kann die sofortige Tötung angeordnet werden. Geimpfte Hunde sind rechtlich besser gestellt.

Für Auslandsreisen und Hundeansammlungen (Ausstellungen) sind die Bestimmungen der einzelnen Länder zu beachten.

Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis) ist eine Erkrankung der Bronchien und Luftröhre und wird irreführend als Zwingerhusten bezeichnet. Jeder Hund kann davon betroffen sein, jedoch ist der Infektionsdruck bei Hunden, die eng zusammen leben (Tierheim, Zwinger), besonders groß. Die Bezeichnung „Zwingerhusten“ ist durch das gehäufte Auftreten der Krankheit in großen Zwingeranlagen entstanden und hat sich etabliert. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Der Husten verbreitet sich sehr rasch.

An der Entstehung der Krankheit sind das Canine Parainfluenzavirus und das Bakterium Bordetella brochioseptika einzeln oder gemeinsam beteiligt. Die Bakterien können über einen längeren Zeitraum in der Schleimhaut verbleiben und werden reaktiviert, wenn begünstigende Faktoren vorliegen.

Symptome: trockener Husten, evtl. mit Schleimausstoss, verminderte Leistungsfähigkeit, schlechtes Allgemeinbefinden.

Wenn Ihr Welpe an einer Welpenspielgruppe teilnimmt, ist es sinnvoll, ihn vorher dagegen impfen zu lassen. Da sich die Viren und Bakterien schnell verbreiten, ist blitzschnell die gesamte Welpenspielgruppe betroffen und muss evtl. geschlossen werden, das wäre schade. Auch für den Besuch einer Hundeschule ist es aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr nützlich, ihren Hund gegen den Husten zu impfen.

Gegen das Parainfluenzavirus stehen Kombiimpfstoffe zur Verfügung. Gegen Bordetellen wird der Impfstoff nasal verabreicht.

Borreliose ist eine von Zecken übertragene Krankheit, die auch den Hund erwischen kann, die sogenannte Lyme-Borreliose. Die Krankheit entwickelt sich schleichend.

Smyptome: Zu Beginn bildet sich um die Bissstelle eine Hautrötung, die allerdings beim Hund schlecht zu sehen ist. Von hier breitet sich der Erreger aus, es kommt zu Gelenkbeschwerden, Schmerzen in der Muskulatur, Sehnen und Knochen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zu Hirn- und Hirnhautentzündungen kommen und Lähmungen.

Die meisten Hunde, die viel von Zecken gebissen werden, bilden Antikörper gegen Borrelien ohne zu erkranken. Nur ein geringer Prozentsatz der infizierten Hunde erkrankt.

Die Behandlung der Borreliose erfolgt durch Antibiotika. Da aber die Borrelien in Zellen eindringen können oder sich in Gelenkflüssigkeiten vermehren, wo sie für Antibiotika schwer erreichbar sind, kann es immer wieder zu einer Reaktivierung kommen.

 

- nach oben -Borreliose-Impfung bei Hunden?

Eine vorbeugende Schutzimpfung gegen die Lyme-Borreliose ist noch mit einigen Problemen belastet. Es gibt mehrere nah verwandte Erreger, die Impfung ist nur gegen den einen Erreger Borrelia burgdorferi sensu stricto wirksam, der jedoch unter den Erregern zu den seltenen Arten gehört. Jüngst wurde nachgewiesen, dass durch diese Impfung keine Immunität gegen die hier in Deutschland dominierenden Borrelienarten erreicht wird. Warum also impfen, wenn die Impfung gegen die hierzulande vorherrschenden Borrelien versagt?

Es besteht nach Monika Peichl auch der Verdacht, dass bei genetisch anfälligen Tieren eine chronische Arthritis verursacht werden kann.
Nach Prof. Friedrich, ehem. Direktor der Mikrobiologischen und Virologischen Abteilung an der Medizinischen Universität Gießen, „Borreliose-Impfung bei Hunden“, Juli 2007, besteht der Verdacht, dass Hunde, die mit Borrelien infiziert sind, aber nicht erkrankt, nach einer Impfung erkranken können. Deshalb sollte auf keinen Fall in der Zeckensaison geimpft werden. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die zu impfenden Tiere bisher von Borrelien nicht infiziert worden sind – also keine Impfung ohne vorherigen Nachweis.

Fazit: Viele Fachleute stehen aus den genannten Gründen einer Borrelienschutzimpfung derzeit skeptisch gegenüber. Das Beste, was man gegen Borreliose tun kann, ist Vorbeugung. Suchen Sie nach jedem Spaziergang den Hund nach Zecken ab oder benutzen Sie Zeckenhalsbänder oder Spot-ons.

Impfschäden

Davon hört man selten etwas, jedoch gibt es sie. Bei Hunden treten vor allem Überempfindlichkeits­reaktionen und Autoimmun­erkrankungen auf. Hier fehlt es noch an intensiver Forschung und aktiver Information. Zur Zeit gibt es nur eine Analyse von Meldungen über unerwünschte Nebenwirkungen, die bei 0,008% der geimpften Hunde zu beobachten waren („Hundezucht“ von Dr. Helga Eichelberg).

Wichtig für den Hundebesitzer:

Da die Mehrfachimpfungen eine große Belastung für den Gesamtorganismus des Tieres darstellen, dürfen nur absolut gesunde und entwurmte Hunde geimpft werden. Befinden sich die Tiere in einem schlechten Allgemeinzustand, kann es sein, dass der Impfling nicht mit Immunitätsbildung reagiert und deshalb trotz Impfung später erkranken kann. Nach der Impfung sollte das Tier einige Tage geschont werden.

In der Humanmedizin werden Impfungen im 10-Jahresrhytmus aufgefrischt. Warum in der Tiermedizin soviel häufiger Impfungen aufgefrischt werden, diese Frage ist noch unbeantwortet. Es ist jedoch möglich nach der Grundimmunisierung die Hauptkrankheiten durch Titerbestimmung abzusichern und anhand der Werte zu entscheiden, ob Wiederholungsimpfungen notwendig sind. Fällt der Titer unter den Grenzwert, ist ihr Tier nicht mehr ausreichend geschützt und eine Nachimpfung ist erforderlich. Ist der Titer noch ausreichend hoch, gibt es für eine Nachimpfung keinen Grund.

Tierhalter sollten sich darüber im klaren sein, dass nicht die Wiederholungsimpfungen das A und O der Gesundheits­vorsorge sind, sondern ebenso artgerechte Haltung, gute Ernährung und gesunde Wohnverhältnisse.

 

- nach oben -Weiterführende Literatur: Monika Peichl: „Impfen wir zuviel"